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Zikaden der Hochmoore
verschollen? ausgestorben? unwiederbringlich verloren?

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[1. Was sind Hochmoore?]    [3. Bedeutung, Gefährdung & Schutz]    [4. Renaturierung]

2. Flora & Fauna der Hochmoore

Durch Anklicken der Fotos erhalten Sie einen Überblick über die Pflanzen- und Tierwelt der Hochmoore

Torfmoosschwingrasen   Torfmoosdecke bei Trockenheit   Bunte Torfmoosdecke   Die Kreuzotter   Der Moorfrosch

Hochmoore sind extreme Standorte, die Pflanzen und Tieren das Leben schwer machen. Aber welche Pflanzen- und Tierarten trifft man nun in Hochmooren an?

Pflanzenwelt der Hochmoore

Die bedeutenste Gruppe sind die Torf- oder Bleichmoose (Sphagnum), die den Moorkörper aufbauen und für die extremen Bedingungen mitverantwortlich sind. Die kleinen Torfmoospflänzchen besitzen neben den normalen grünen Blattzellen sogenannte Speicherzellen. Damit sind sie in der Lage, das 20-30fache ihres Gewichtes an Wasser zu speichern. Selbst im abgestorbenen Zustand wirkt das Torfmoos wie ein Schwamm und nimmt Wasser auf oder gibt es ab. Torfmoose versauern außerdem ihre Umgebung. Sie haben die Fähigkeit, Mineralstoffe an sich zu binden und dafür Wasserstoffionen (H+, Protonen) in die Umgebung abzugeben. Die im Austausch aufgenommenen Mineralstoffe sind Nährstoffe für das Torfmoos. So verbessert die Pflanze ihre Nahrungsbedingungen. Gleichzeitig hält sie sich durch die Säure lästige Konkurrenten vom Hals. Torfmoose sorgen schließlich für das Höhenwachstum der Hochmoore. Jedes Jahr wachsen die kleinen Pflänzchen je zwischen 1 - 30 cm in die Höhe. Nach unten hin vertorfen sie zwischen 0,5 - 1 mm jährlich. Alle anderen Hochmoorpflanzen müssen sich diesem Wachstum anpassen, oder sie werden überwuchert.

Pflanzen, die mit diesen Bedingungen zurecht kommen sind Spezialisten und Hungerkünstler. Sie wachsen nicht so schnell wie andere Pflanzenarten und würden von diesen unter idealen Umweltbedingungen verdrängt. So gedeihen Hochmoorspezialisten nur in der unwirtlichen Umgebung des Hochmoors. Eine Anpassung an das karge Leben im Hochmoor haben fleischfressende Pflanzen gefunden: Einige Arten fangen Insekten, verdauen sie und können so zusätzlich Stickstoff und Mineralsalze aufnehmen. Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) hat auf seinen rundlichen Blättern rötliche Drüsen. Diese sondern eine klebrige Flüssigkeit ab, die beispielsweise Ameisen, anziehen. Sie bleiben an den klebrigen Drüsen hängen und lösen beim Sonnentau einen Bewegungsreiz aus. Die klebrigen, fingerartigen Ausstülpungen mit Drüsen neigen sich über die Beute und rollen mit den Blatträndern das Insekt ein. Ein Verdauungssaft, der dem Magensaft von Tieren ähnlich ist, löst die pflanzenverwertbaren Stoffe aus dem Insekt heraus. Der Sonnentau deckt damit den Bedarf an Stickstoff, der im Boden nicht vorhanden ist.

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Tierwelt der Hochmoore

Nur wenige Tierarten leben im Hochmoor. Es gibt weder Fische im sauren Wasser, noch gibt es Schnecken, Muscheln, Krebse oder andere Tiere, die eine reichliche Kalziumzufuhr benötigen.

Allerdings beherbergen Hochmoore eine hohe Vielfalt an Insekten. Auf Moorpflanzen kann man spezialisierte Käfer und Schmetterlinge, sowie deren Raupen, und etliche Spinnenarten finden. Im Sommer fallen die zahlreichen Libellen im Hochmoor auf. Libellen lieben feuchte Standorte, darunter sowohl Hoch- als auch Niedermoore. Einige Arten sind in allen Lebensphasen an die ökologischen Bedingungen der Moore gebunden. Andere Arten verbringen hier ihre Jugendzeit.
Die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) ist in den Monaten Juli bis September aktiv und ausschließlich an Hochmoorgewässern mit Torfmoos-Schwingrasen zu finden. Besonders am Vormittag sonniger Tage findet man die sonnenden Männchen auf Baumstämmen sowie an senkrechten Torfflächen. Die Männchen fliegen auf der Suche nach Weibchen über die Torfmoosflächen. Die Paarung beginnt über den Rasen und endet meistens in der Vegetation. Das Weibchen sticht die Eier in die Torfmoose ein.
Der Hochmoorflachläufer (Agonum ericeti) ist der Hochmoorspezialist schlechthin. Außerhalb von Übergangs- und Hochmooren ist er nicht zu finden. Er lebt zwischen Bulten und Schlenken der lebenden Hochmoore. Er kommt mitunter auch auf Hochmoor-Regenerationsflächen vor. Der Käfer ist den Verhältnissen im Moor stark angepaßt. Er kann nur auf sehr sauren Böden leben und reagiert empfindlich auf Veränderungen.
Einzellige Tiere leben im Moorwasser oder innerhalb von Wasserspeicherzellen (Hyalozyten) des Torfmooses. Amphibien, insbesondere der Moorfrosch (Rana arvalis), leben und/oder laichen im Hochmoor. An Reptilien finden sich die Mooreidechse (Lacerta vivipara) und Kreutzottern (Vipera berus).

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             © 2005 by Elke Freese