[2. Biologie & Ökologie]
[3. Bedeutung, Gefährdung & Schutz]
1. Was sind Zikaden?
Durch Anklicken der Fotos erhalten Sie einen Überblick über einige charakteristische Zikadenarten.
Systematik
Zikaden sind eine bisher wenig bekannte Insektengruppe. Meist werden sie mit Heuschrecken verwechselt,
denen sie aber nicht nahe stehen. Gemeinsam ist ihnen jedoch das Sprungvermögen. Eine viel engere
Verwandtschaft besteht zu den Wanzen (Heteroptera) und Pflanzenläusen (Sternorrhyncha).
Gemeinsam bilden sie die Gruppe der Schnabelkerfen (Hemiptera). Zikaden (Auchenorrhyncha)
werden in die beiden relativ verschieden gebauten Gruppen der Spitzkopfzikaden (Fulgoromorpha)
und der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) unterteilt.
Sie unterscheiden sich u.a. im Bau der Hinterhüften, den Fühlern und der Flügeladerung.
Weltweit sind bisher über 26.000 Zikadenarten beschrieben worden.
Davon werden mehr als 9.000 Arten den Spitzkopfzikaden und über 17.000 Arten den Rundkopfzikaden zugerechnet.
In Deutschland sind derzeit 619 Zikadenarten nachgewiesen. In Nordwestdeutschland beläuft
sich die Zahl auf etwa 380.
Zahlen der Gattungen und Arten der Familien der Spitzkopf und Rundkopfzikaden
Spitzkopfzikaden
Fulgoromorpha |
Rundkopfzikaden
Cicadomorpha |
Familie |
Gattungen |
Arten |
Familie |
Gattungen |
Arten |
Glasflügelzikaden Cixiidae |
7 |
20 |
Singzikaden Cicadidae |
3 |
3 |
Spornzikaden Delphacidae |
51 |
108 |
Schaumzikaden Cercopidae |
6 |
17 |
Rindenzikaden Achilidae |
1 |
2 |
Buckelzirpen Membracidae |
3 |
3 |
Laternenträger Dictyopharidae |
1 |
1 |
Kleinzikaden Cicadellidae |
147 |
453 |
Ameisenzikaden Tettigometridae |
1 |
8 |
Unterfamilien Cicadellidae:
Ulopinae (3), Megophthalminae (2), Ledrinae (1),
Macropsinae (33), Agallinae (8),
Idiocerinae (25), Iassinae (4),
Penthimiinae (1), Dorycephalinae (1),
Aphrodinae (16), Cicadellinae (6),
Typhlocybinae (158), Deltocephalinae (195) |
Käferzikaden Issidae |
3 |
4 |
gesamt |
64 |
143 |
gesamt |
159 |
476 |

Größe-Farbe-Gestalt
Zikaden sind vor allem durch ihre dachförmige Flügelhaltung, den aus zwei Basalgliedern und einer
fadenförmigen Geißel bestehenden Fühlern und besonders den an der Unterkante des Kopfes entspringenden
Saugrüssel (Name!) gekennzeichnet. Sie saugen ausschließlich an Pflanzen und sind für den Menschen völlig
ungefährlich, wenn man davon absieht, dass wenige Arten Kulturschäden verursachen können. Die in Deutschland
vorkommenden Arten sind meist klein. Nur wenige Arten
erreichen Körperlängen über 10 mm. Die meisten Zikaden sind zwar sehr auffällig gefärbt, aber dennoch
Tarnungsspezialisten. In ihren Lebensräumen sind sie meist durch ihre
Farbgebung der Umgebung hervorragend angepasst. Manche Arten verfügen über kontrastreiche Muster,
die den Körperumriss auflösen. Dadurch können Fressfeinde sie kaum mehr erkennen.
Die Farb- und Formenfülle offenbart sich uns meist erst
bei näherer Betrachtung mit einer Lupe oder unter einem Binokular.
Der Grundbauplan von Zikaden:


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